Zusammen in einem Verein aktiv zu sein ist eine Sache. Gemeinsamen, mehrtägigen Fahrten wohnt aber ein ganz besonderer Zauber inne. Nach etwa einem Jahr Vorlaufzeit bot sich über das verlängerte Fronleichnam-Wochenende ein passendes „Corona-Zeitfenster“ und auch das Wetter hatte keinerlei Einwände. Also auf nach Nauders in Österreich!
2 Leute nutzten bereits den Mittwoch für die Anreise und machten dem Rest mit Fotos von kühlem Bier mit Aussicht den Mund wässrig, während diese noch mit dem Verstauen der Bikes beschäftigt waren.
In der nächsten Nacht gegen 2 Uhr machten wir uns auf den Weg, so dass dann zwischen 10 und 11 Uhr die Truppe vollständig im gebuchten Ferienhaus war. Wie toll, dass die Vorhut sich extra um den musikalischen Empfang gekümmert hatte. Schnell wurde klar, dass der örtliche Musikverein den Aufwand wohl nicht wegen uns betrieb, sondern an diesem Wochenende sein großes Jubiläum feierte. Auf dem Platz direkt vor unserer Unterkunft. Das könnten unruhige Nächte werden. Aber wir sind ja nicht zum Urlaub machen hier…
Wir verschenken auch nicht viel Zeit und werfen uns in Schale (also in die Protektoren). Kurz vor dem Aufbruch kommt dann noch der Wolkenbruch. Es bleibt bei einem kurzen Schauer, dem einzigen an diesem Wochenende.
Danach geht es dann aber wirklich los. Der Himmel reißt auf, die Trails sind schnell wieder trocken. Die Infrastruktur für Mountainbiker in dieser Gegend ist beeindruckend. Perfekt ausgeschilderte Strecken für Biker und separate Wege direkt daneben für Wanderer. So funktioniert das mit dem harmonischen Miteinander! Die Trails führen entlang der berühmten Panzersperren und bieten eine wundervolle Aussicht auf den Reschensee. Jedes Vereinsmitglied findet hier Strecken für seinen jeweiligen Fahrtechnikstand. Die versierteren Fahrer unterstützen die mit weniger Erfahrung an den Schlüsselstellen. Und so ist es am Ende ein Pannen- und Verletzungsfreies Wochenende.
Der Tag endet mit einem gemeinsamen Restaurantbesuch. Hier gibt es angeblich Österreichs größtes Schnitzel. Ein traditioneller Zirbenschnaps soll der Verdauung auf die Sprünge helfen. Satt und zufrieden sinken wir in die Betten.
Die anderen schlummern noch, als sich 2 der Gruppe bereits auf den Weg machen. Für sie steht in wenigen Wochen der erste Alpencross bevor und der Ausflug soll auch als Trainingsgelegenheit genutzt werden. Während im Downhill die Tiefenmeter geschrubbt werden, sind es für die beiden am Ende des Tages 75 Kilometer mit 2400 Höhenmetern. Zum Abendessen trifft man sich wieder und tauscht die Erlebnisse des Tages aus. „Dem Thomas ist heute auf dem Trail die Hose gerissen!“, erzählt jemand. Diese wurde pragmatisch mit Gaffatape repariert. Ob das am Schnitzel des Vorabends lag, wurde jedoch nicht überliefert.
Auch am dritten und letzten Tag geht es wieder hoch auf die Berge. Mit einer Drohne nehmen wir eine kurze Sequenz einer Gruppenabfahrt auf einem Trail auf. Den Nachmittag verbringen wir am Reschensee, der eine willkommene (wenn auch sehr kalte) Erfrischung bietet. Nach dem Abendessen sind die 200-Jahrsfeierlichkeiten in vollem Gange und wir nutzen die Zeit noch für ein paar gesellige Stunden. Ein letzter Blick vom Balkon auf Nauders. Wegen der Musik kommt mancher nicht in den Schlaf und so fällt der Start in die Rückfahrt am Sonntagmorgen um 5 Uhr entsprechend schwer.
Alle Teilnehmer sind sich einig: das war ein perfektes Wochenende, welches im nächsten Jahr hoffentlich eine Wiederholung findet!